Siehe auch: Tag 1 mit dem Naida CI
Tag zwei und danach mit dem AB Naida CI
Tag Zwei
Heute beginne ich mit einem Hörtest. Da ich zunächst davon ausgehe mit meinem neuen „AB Naida“ noch nicht wirklich hören zu können, verstehe ich noch nicht was da getestet werden soll. Doch die Dame, die den Test durchführt, klärt mich dazu auf. Die Töne, die ich bereits höre, haben noch nicht mit dem Verstehen von Sprache zu tun. Töne kann ich bereits hören – und wenn ich das richtig verstanden habe, auch schon recht ordentlich. Ich kann nichts Besonderes bei mir feststellen, aber die Hörtesterin ist völlig aus dem Häuschen, sie kann es kaum fassen, wie gut das CI bereits funktioniert – oder besser gesagt, wie gut mein Hörnerv bereits zur Zusammenarbeit bereit ist. Wenn das so ist, muss mein Hirn jetzt auch noch mitspielen.
Die beiden höchsten Töne wurden bewusst noch nicht so stark eingestellt (siehe Testergebnis).
Anpassung
Anschließend wird mein neues Gerät wieder der Entwicklung meines Hörnervs angepasst. Banal gesagt könnte ich es „lauter stellen“ nennen, doch es ist bedeutend komplexer. Hier geht es um eine Feinabstimmung in allen technisch möglichen Frequenzbereichen. Bei diesem Vorgang begreife ich, dass es tatsächlich einen Fortschritt innerhalb von einem Tag gegeben hat.
Hörtraining
Anschließend gehe ich zum Hörtraining. Mein noch hörendes rechtes Ohr wird mit dem Ziel verstopft, nur noch über die neue Hörtechnik zu hören. Wir beginnen mit Tieren – ich habe zunächst Probleme. Doch langsam verstehe ich einzelne Tiernamen die ich gleichzeitig auf meinem Blatt Papier mitlesen kann. Wie schon zum Tag Eins berichtet, höre ich eine weit entfernte blecherne Computerstimme sprechen.
Heiteres Beruferaten „Rübenheber“
Wir machen weiter mit Berufen. Vokale verstehe ich anfangs besser als Konsonanten – diese Situation kenne ich ja nun schon seit Jahren – mehrsilbige sind leichter als einsilbige Wörter zu verstehen. Da entstehen beim Hörvorgang im Gehirn ganz neue Berufe: „Rübenheber“ ist z.B. ein so neu geschaffener Beruf. Fliesenleger stand auf dem Papier.
Tag Drei
Das geht nun heute, am Dritten Tag so weiter, Gerät anpassen und Hörtraining. Von Mal zu mal stelle ich winzig kleine Fortschritte im Hör-Verstehen bei mir fest. Ebenso wächst in mir die Gewissheit „da benötige ich noch verdammt viel Geduld“.
Wieder zu Hause
Hier übe ich nun täglich gemeinsam mit meiner Frau und merke wie schwankend die Hörergebnisse bei mir sind.
Als erstes lasse ich bei meinem Hörgeräteakustiker Abdrücke meiner Ohren bzw. Gehörgänge anfertigen. Daraus sollen Ohrstücke hergestellt werden.
Links, um das Naida Gerät bei Bedarf zusätzlich zu befestigen – zur Begründung wurde mir im CIC von einem Patienten erzählt, der sein Gerät zwei Stunden in der Brombeerhecke gesucht hatte.
Rechts, als Verschluss für mein noch hörendes Ohr, eine sogenannte Vertäubung. Das benötige ich zum Üben. Die Ohrenstöpsel aus Schaumstoff reichen nicht aus, da muss ich schon sehr stark mit einem Finger zudrücken, um wirklich nichts mehr mit diesem Ohr zu hören. Das strengt zusätzlich an und tut auf Dauer auch noch weh.
Hier übe ich nun täglich zwei Mal je ca. 15 Minuten. Dann merke ich, dass es erst mal wieder genug ist.
Hallo Frank,
wenn auch bestimmt langwierig und schwierig, hört sich das Ganze doch schon mal recht gut an. Weiterhin viel Erfolg und ganz viel Durchhaltevermögen!
Lieben Gruß Ehrhard.
Schönes Bild, Frank.
Weiterhin alles Gute und verliere Dich besser nicht in den Brombeeren.