Aquabox Trockenübung
Weihnachtswandern
Wie bereits in meinem Beitrag „Einsam unter Freunden“ beschrieben, wandern wir gerne, mit unserem Freundeskreis – und das bei fast jedem Wetter. So treffen wir uns z.B. jedes Jahr, kurz vor Weihnachten zu einem Wanderwochenende irgendwo im Umkreis von ca. hundert km Entfernung zu unserem Wohnort. Natürlich wandern wir nicht nur, wir übernachten in einem Hotel mit Wellness Möglichkeiten, gehen dort nach etwa zwanzig gewanderten Kilometern in die Sauna und lassen es uns danach bei einem ausgiebigen Menü und angemessen Getränken gut gehen. Schließlich brauchen wir Stärkung für die Wanderung am folgenden Tag.
Mitschwätze – ich rede wieder mit
Mein Cochlea Implantat hat sich inzwischen schon mehrfach bewährt – auch bei einer gemeinsamen Wanderung vor einigen Wochen. Ich kann inzwischen vielen Gesprächen folgen und somit auch meinen Senf dazu beitragen.
Nun gilt es jedoch, mich für das Weihnachtswanderwochenende zu rüsten. Rechnen muss ich mit Schnee, Schneeregen oder einfach nur Regen – auf meinem Kopf wird schließlich alles zu Wasser.
Seit einigen Wochen besitze ich eine Aquabox mit gesonderter Magnetspule und längerem Verbindungskabel von AB, passend zu meinem Soundprozessor. Der Soundprozessor wird in die wasserdichte Aquabox gepackt. Diese kann ich irgendwo, wo es gerade passt, hinklemmen.
Aquabox
Heute habe ich mich entschlossen, bei einer kleinen Wanderung diese Aquabox einmal auszuprobieren. Das Wetter ist kalt und trocken, also nicht wirklich ein Grund für diese wasserdichte Methode. Aber ich will doch einmal vor dem Ernstfall die Tragemöglichkeit und die Handhabung ausprobieren. Außerdem interessiert es mich, wie gut ich mit dieser Variante meines CI hören kann.
Lästig ist das Verkabeln – wie verlege ich das Kabel so, dass ich meinen Kopf in alle Richtungen bewegen kann, ohne dass mir bei jeder Bewegung die Magnetspule vom Kopf rutsch aber auch so, dass mir nicht dauernd ein Kabel am Kopf rumbaumelt. Ohne Hilfe schaffe ich das heute nicht. Das allein rechtfertigt bereits diesen Probelauf heute.
Ist das Kabel erst mal gut verlegt, klappt der Rest einfach. Heute zeigt das Thermometer annähernd null Grad Außentemperatur an, deshalb benutzte ich ein Stirnband – für warme Ohren und zum Halt des Kabels.
Schnellgeher mit „Fahrtwind“
Und wie ist das Hören? Jeder kennt das Geräusch von Fahrtwind.
Im Zusammenhang mit der Aquabox ist mein Soundprozessor ja in der Box und hört nicht mit. Zuvor muss ich hier das entsprechende Programm wählen. Somit „hört“ nur noch das Mikrophon an der Spule am Kopf – wasserdicht, versteht sich.
Ich habe nicht damit gerechnet, welche Windgeschwindigkeit beim Gehen an meinem Kopf entsteht. Jedenfalls höre ich den „Fahrtwind“. In einem windgeschützten Waldbereich verschwindet dieses Geräusch dann plötzlich, obwohl ich weitergehe. Sofort teste ich, ob das Mikrophon noch überträgt –es funktioniert. So schnell gehe ich demnach doch nicht, dass ich Windgeräusche verursache.
So ist das mit der Selbstüberschätzung – das Geräusch kommt vom normalen Wind, der heute ganz herbstlich bläst.
Mit dieser Wasser Variante kann ich Gespräche führen bzw. verfolgen. Es funktioniert ganz gut. Jetzt fehlt nur noch der Einsatz im Regen und sonstigen Wasser Bedingungen. Da bin ich zuversichtlich.
Gratulation! Dann kanns ja losgehen. Allerdings stelle ich mir die am Kopf auftreffenden Regentropfen als kleine Anklopfer mit Poltergeräuschen vor. Trotzdem viel Erfolg und ein Lob der Technik, dass man da auch an Nässe gedacht hat. Mit meinen Hörgeräten ist das Problem leider nur mit Regenschirm oder in die Box und in die Hosentasche zu lösen. Dann ist der Hörefekt leider bei 0.
Übrigens: Du scheinst Dich schon länger entwöhnt zu haben. Auch bei meinen Geräten sind die Windgeräusche- nicht nur auf dem Fahrrad- auch zu Fuß sehr unangenehm.
Viele Grüße, Ehrhard.